Die letzte Kolonie by Scalzi John

Die letzte Kolonie by Scalzi John

Autor:Scalzi, John [Scalzi, John]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2013-05-16T17:00:00+00:00


»Ich habe gedacht, Sie wären glücklich, mich wiederzusehen«, sagte General Rybicki. »Jedenfalls scheinen es alle anderen zu sein.« Er zeigte auf das Fenster zur Straße, wo es von Roanokern wimmelte, die an diesem frühen Morgen feierten, weil ihre Isolation beendet war. »Wo ist Sagan?«

»Sie müssen mir sofort sagen, was zum Teufel los ist, General.«

Rybicki sah mich wieder an. »Entschuldigung?«, sagte er. »Ich bin zwar nicht mehr Ihr vorgesetzter Offizier, aber ich habe immer noch einen höheren Rang inne. Etwas mehr Respekt wäre durchaus angebracht.«

»Darauf scheiße ich«, sagte ich. »Und Sie können sich Ihren Rang sonst wo hinstecken. Seit Sie uns rekrutiert haben, gab es nicht einen einzigen Punkt, in dem Sie uns über diese Kolonie die Wahrheit gesagt haben.«

»Ich war so ehrlich mit Ihnen, wie es mir möglich war«, sagte Rybicki.

»So ehrlich wie möglich«, wiederholte ich, und mein Tonfall ließ keinen Zweifel, wie wenig ich von dieser Aussage hielt.

»Lassen Sie es mich anders formulieren«, sagte Rybicki. »Ich war so ehrlich mit Ihnen, wie es mir erlaubt war.«

»Sie haben mich und Jane und zweitausendfünfhundert Kolonisten belogen. Sie haben uns zum Arsch des Universums verfrachtet und uns der Gefahr der Auslöschung durch eine Organisation ausgesetzt, von der noch keiner von uns jemals etwas gehört hatte. Sie haben Kolonisten, die an moderner Technik ausgebildet wurden, dazu gezwungen, mit uralten Maschinen zu hantieren, die ihnen praktisch völlig unbekannt waren. Wenn ein paar unserer Kolonisten nicht zufällig Mennoniten gewesen wären, hätten Sie heute nur noch Knochen von uns vorgefunden. Und weil Sie diesen Planeten kaum erkundet haben und nicht wissen, dass es hier eine intelligente einheimische Spezies gibt, mussten in den vergangenen drei Tagen sieben meiner Kolonisten sterben. Also sage ich Ihnen mit allem gebührenden Respekt, General, dass Sie mich mal am Arsch lecken können. Jane ist nicht hier, weil Sie die Begegnung mit ihr vermutlich nicht überleben würden. Und meine Gefühle Ihnen gegenüber sind nicht bedeutend positiver, wie ich Ihnen gestehen muss.«

»Ich verstehe Ihren Standpunkt«, erwiderte Rybicki ernst.

»Und jetzt will ich Antworten«, sagte ich.

»Da Sie die drohende Vernichtung erwähnten, wissen Sie über das Konklave Bescheid. Wie viel wissen Sie?«

»Mir sind die Informationen bekannt, die Sie uns geschickt haben«, sagte ich, ohne zu erwähnen, das ich noch etwas anderes wusste.

»Dann wissen Sie, dass das Konklave gezielt nach neuen Kolonien sucht, um sie auszulöschen. Wie Sie sich denken können, wird das von den betroffenen Spezies nicht allzu gut aufgenommen. Die Koloniale Union hat nun die Führung des Widerstands gegen das Konklave übernommen, und dabei hat diese Kolonie eine entscheidende Rolle gespielt.«

»Inwiefern?«

»Indem sie im Verborgenen blieb«, sagte Rybicki. »Mann, Perry, Sie sind schon seit fast einem Jahr hier. Das Konklave ist bei der Suche nach Ihnen fast wahnsinnig geworden. Und mit jedem Tag, den man Sie nicht gefunden hat, macht das Konklave einen weniger bedrohlichen Eindruck. Und desto deutlicher kommt zum Vorschein, was es wirklich ist: das größte Pyramidensystem des Universums. Dabei nutzen ein paar starke Völker die Leichtgläubigkeit einer Schar von schwächeren Völkern aus, um ihnen jeden bewohnbaren Planeten in Sichtweite wegschnappen zu können. Mit Hilfe dieser Kolonie konnten wir einige dieser benachteiligten Völker aus dem Ganzen heraushebeln.



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